Die Mausefalle
nach Agatha Christie

 

Das Kriminalstück «Die Mausefalle» von Agatha Christie ist eine vergnüglich skurrile und genial konstruierte Geschichte um eine eingeschneite Pension, in der sich ein Mörder oder eine Mörderin versteckt hält.

Es schneit. Das junge Paar Mollie und Giles Ralston ist aufgeregt: Es eröffnet eine kleine Pension in einem alten Herrschaftshaus im Monkswell Manor, eine gute Autostunde von London entfernt. Die ersten Gäste treffen ein: Ein kauziger junger Mensch, eine gesetzte Dame, eine distanzierte junge Dame und ein pensionierter Major. Die vier kennen sich nicht. Kurze Zeit später klopft überraschend Mr. Paravicini an die Türe. Er ist mit dem Auto stecken geblieben und sucht Unterschlupf in der Pension.
Es schneit weiter. Bald sind die Strassen nicht mehr befahrbar, das Haus ist von der Aussenwelt abgeschnitten. Das Wirtepaar kämpft derweil mit einigen Startschwierigkeiten: Die Heizung funktioniert nicht richtig und die Köchin ist nicht zum Dienst erschienen. Auch die Stimmung der Gäste könnte besser sein.

Da klingelt das Telefon. Die Polizei informiert Mollie über einen Mordfall in London. Die Spur führe nach Monkswell Manor und aus Sicherheitsgründen sei nun ein Polizist dahin unterwegs. Kurze Zeit später taucht Sergeant Trotter auf. Er hat sich mit Langlaufskis zum Haus durchgeschlagen. Laut Sergeant Trotter weisen alle Indizien drauf hin, dass die Täterin oder der Täter noch weitere Morde plane. Da unterdessen Monkswell Manor komplett von der Aussenwelt abgeschnitten ist, muss sich die Möderin oder der Mörder im Haus aufhalten. Die Anwesenden geraten in Unruhe. Wer ist’s? Und wer wird das nächste Opfer?
Das von Agatha Christie 1947 ursprünglich als Hörspiel verfasste Stück feierte 1952 in London sein Bühnendebüt. Kaum zu glauben, dass es seither tagtäglich bis zum Corona-Lockdown am 16. März 2020 aufgeführt wurde. Es ist somit das am längsten ununterbrochen aufgeführte Theaterstück der Welt.

Die Mausefalle folgt dem klassischen Muster eines «Whodunit», zu deutsch «Wer wars?». Der Begriff wird genutzt, um ein Teilgenre des Krimis näher zu beschreiben: Der Spielort ist begrenzt und meist von der Aussenwelt abgeschnitten. Es gibt wenige Verdächtige, die Situation spitzt sich zu. Die Leserschaft oder das Publikum entschlüsselt zusammen mit den Protagnistinnen und Protagonisten – und in Anwesenheit der Verdächtigen – den Fall. Agatha Christie als Meisterin ihres Faches hat dieses Teilgenre u.a. mit den Krimis «Mord im Orientexpress» und «Tod auf dem Nil» massgeblich geprägt.

Wir freuen uns sehr, diesen Klassiker in einer zeitgenössischen Form auf der Tropfstei-Bühne aufzuführen.